Günther Oettinger. Foto: Landwehr.
Günther Oettinger. Foto: Landwehr.

Bischof-Pöbelei sorgt für Wirbel bei der CDU – Renner tritt zurück

Das hatte sich die CDU anders vorgestellt: bei ihrem Landesparteitag in Offenburg wollten die Christdemokraten vor der Landtagswahl Geschlossenheit demonstrieren. Das man „in der Tat besser“ sei, dieses Signal sollte von der Veranstaltung ausgehen.

Zwei Monate alte Äußerungen holen Renner ein

Die Äußerungen die vor dem Parteitag die runde machten stammen aus dem Juli 2005. Der Minister soll in einem Gespräch über den Christopher Street Day (CSD), über den er die Schirmherrschaft übernahm,  zum katholischen Bischof Gebhard Fürst gesagt habe: „Halten Sie sich da raus. Fangen Sie doch erst mal an, Kinder zu zeugen.“ Fürst und Medienvertreter bestätigten die Aussage. Renner selbst behauptet folgenden Satz gesagt zu haben: „Dann lassen Sie erst mal zu, dass Priester Kinder zeugen.“

„Bush gehört abgeschossen“

Ministerpräsident Oettinger hielt zunächst an Renner fest. Als der Druck aus der eigenen Partei und von der Opposition im Landtag zu groß wird, gibt Renner seinen Rücktritt bekannt. Der Minister hatte schon einmal mit einer Äußerung für Wirbel gesorgt. Auf den US-Präsidenten Bush bezogen hatte er den Satz „Der gehört abgeschossen“ geäußert.

Für die CDU ist der Vorfall äußerst ärgerlich. Da man zuvor durch den „Gesinnungstest“ für Ausländer bereits in die Schlagzeilen gekommen war liefert man ein neues Angriffsziel für den politischen Gegner. Der Ministerpräsident handelte unentschlossen. Auf dem Parteitag konnte er nur zeigen, dass man in der Lage ist, einige Stunden Geschlossenheit zu inszenieren. Die Kandidaten vor Ort dürften über den Vorfall nicht glücklich sein, ihnen bläst der Wind jetzt härter ins Gesicht als noch vor ein paar Tagen.

Günther Oettinger. Foto: Landwehr.
Günther Oettinger. Foto: Landwehr.

Günther Oettinger ging erst zum Schluss seiner Rede auf das Thema ein, das alle interessierte.

Krisenmanagement entscheidend

Es zeigt sich wie wichtig in einer Krisensituation die richtige Kommunikation und Abstimmung ist, besonders vor einer Wahl. Erste Priorität hat es, solche Aussagen  zu vermeiden. Gelangen Äußerungen dennoch an die Öffentlichkeit ist schnelles und konsequentes Handeln oberstes Gebot. In dieser Situation wird es nicht gelinge, das Thema „Tot zu schweigen“. Daher kann eine offensive Kommunikationsstrategie oft der einzige Ausweg sein.

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