„Die Deutschen haben im europäischen Vergleich eine enorm hohe Politik-Verdrossenheit, ihr Verhältnis zur Gleichstellung von Mann und Frau ist eher angespannt, aber sie haben europaweit die größte Chance auf ein zufriedenes und glückliches Leben“, resümiert Thomas Schwabl, Gründer von Marketagent.com, die Studienergebnisse für Deutschland.
Kein Vertrauen in die nationalen Geldinstitute – hohe Politik-Verdrossenheit
Das Vertrauen in nationale Geldinstitute ist fast naturgemäß in der Schweiz am ausgeprägtesten (32%), gefolgt von Österreich und der Slowakei. Deutschland teilt sich mit Kroatien einen matten sechsten Platz in der europäischen Rangliste. Auch beim Vertrauen in die nationale Politik führt die Schweiz (22%), hier liegt Deutschland zwar auf Platz 2, allerdings deutlich abgeschlagen. Derzeit haben nur 7 Prozent sehr oder eher hohes Vertrauen in die nationalen Regierungsvertreter, wobei es um das Image der Politiker in keinem der Erhebungsländer besonders gut steht.
Mehrheitlich Wunsch nach politischen Reformen in Europa
Das Bedürfnis nach Reformen ist unübersehbar in Europa: Fast zwei Drittel wünschen sich eine Veränderung der bestehenden Verhältnisse, und zwar steigt der Hunger nach Reformen linear mit dem Alter. Der Zustand der globalen Wirtschaft wird vorsichtig als „mittelmäßig“ beschrieben mit einer starken Tendenz zu „eher schlecht“. Nur 13 Prozent der Befragten in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Frankreich, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Serbien, Slowenien und der Slowakei schätzen den Zustand der globalen Wirtschaft derzeit gut ein. 43 Prozent beurteilen sie mittelmäßig und 44 Prozent als schlecht. Je älter die Befragten, desto pessimistischer blickt man auf die weltweite Wirtschaft.
Stimmungslage gegenüber Europäischer Union angespannt
Die Stimmungslage gegenüber der Europäischen Union ist hierzulande laut Studienergebnis auch deutlich angespannt. Nur knapp die Hälfte stehen derzeit hinter dem Projekt EU (43%), wobei nur 11 Prozent eine sehr positive Haltung gegenüber der Europäischen Union haben. Der Gemeinschaftswährung stehen nur 38 Prozent der Deutschen in Zeiten des milliardenschweren Euro-Rettungsschirms positiv gegenüber, der Rest ist indifferent bis negativ eingestellt. Im internationalen Vergleich haben die Österreicher (52%) somit die positivste Haltung gegenüber dem Euro, quer über alle Länder hinweg ist nur jeder Dritte von der Gemeinschaftswährung überzeugt (33%).
Ablehnung gegenüber Zuwanderern ist in Deutschland hoch
Mit der Gleichstellung von Frauen und Männern mit Blick auf Bildungschancen, Einkommen und Führungspositionen hapert es in Deutschland: Es erreicht im europäischen Vergleich mit einiger Mühe durchschnittliche Werte. Nur 33 Prozent der Befragten würden in Deutschland von einer annähernden Chancengleichheit zwischen Mann und Frau sprechen. Österreich
(27 %) bildet gemeinsam mit Frankreich (24%) und Ungarn (23%) das Schlusslicht. Damit liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld. Beim Thema Zuwanderung zeigen sich die Deutschen alles andere als im besten Licht. Nur 26 Prozent haben eine positive Einstellung gegenüber Migranten.