„Im dunkelgrauen Anzug mit Krawatte mache ich eine genau so gute Figur wie mit Karohemd und Wanderstiefeln“, sagt er augenzwinkernd. Und diese Flexibilität braucht er in seinem aktuellen Job, aber auch in seiner bisherigen Laufbahn. Der gebürtige Mannheimer studierte in Karlsruhe Geologie. Direkt nach dem Studium ging er nach Afrika um dort die Wasserversorgung aufzubauen. Von den Erfahrungen, die er während der Arbeit unter strapazierenden Bedingungen machte, profitiere er bis heute. Doch ihm war klar, dass die Arbeit dort keine Lebensaufgabe sein konnte. „Ich wollte promovieren, akademisch vorankommen.“ Dies tat er am Institut für Hydrologie der Uni Freiburg, parallele dazu stieg er in den Landesdienst ein und arbeitete an einem Forschungsinstitut in Ulm. In Baden-Württemberg beriet er Wasserbehörden bei Fragen der Grundwassernutzung bevor er im Jahr 2001 ins Wirtschaftsministerium wechselte. „Wie kann man Rohstoffe im Land für die Zukunft sicher gewinnbar machen“, so seine Arbeitsauftrag damals. Nach fünf Jahren bewarb er sich auf die Stelle als Leiter des Landesamts für Geologie. In der Zwischenzeit hatte seine naturwissenschaftliche Ausbildung mit einer Managementausbildung an der Uni St. Gallen ergänzt. „Man muss einen großen Werkzeugkasten haben“, so der 50jährige. Den braucht er auch bei dem Themenspektrum, egal ob es um Endlager für Atommüll, Geothermie oder Stuttgart21 geht. Als Ausgleich zieht es Watzel einmal im Jahr in ferne Länder. Steine bringt er von seinen Reisen nicht mit. „Aber ich fotografiere gerne“, so der Geologe.