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Die Meinungsmacher: Im Hauptstadtjournalismus nichts Neues

Foto: PRWenn man ein Buch mit dem Titel „Die Meinungsmacher“ schreibt in dem es um die Hauptstadt-Journalisten geht, und dies mit dem Untertitel „Die Verwahrlosung de Hauptstadtjournalismus“ versieht, dann ist eigentlich schon vor dem lesen klar, was einen erwartet. Und so ist es auch keine Überraschung das die Autoren Leif Kramp und Stephan Weichert ein Bild zeichnen, dass zeigt, wie schlecht es um den Journalismus in Berlin bestellt ist. Da sind die Alphajournalisten, die sich ständig um sich selbst drehen, da sind Meinungskartelle und Absprachen, da sind die neuen Medien und die alten Talkshows. Und über all diesem Abgesang schwebt ein ständiges „damals in Bonn war alles besser.“

Wer sich ein wenig in Berlin und in der Medienbranche auskennt, der wird in dem Buch wenig neues entdecken. Da ist nichts, was nicht so, oder so ähnlich, schon einmal geschrieben worden ist. Dabei bleiben die Autor fast ausschließlich auf der Ebene des beschreibenden. Das ist zwar durchaus unterhaltsam geschrieben und lässt sich gut lesen, geht aber selten in die Tiefe. Immer wieder tauchen in dem Text Äußerungen auf, welche bei Interviews mit Journalisten entstanden sind, die eine der Grundlagen für das Buch waren.

Am Ende liefern die Autoren noch 10 Thesen „für einen besseren Hauptstadtjournalismus.“ Und darin, etwa bei dem Punkt „Hauptstadtjournalismus braucht Leitwölfe und Vorbilder“, revidieren die Autoren dann teilweise das, was sie auf rund 220 Seiten vorher mit einen häufig etwas pseudoinvestigativen Unterton kritisiert hatten. Angesprochen werden natürlich auch das Internet und Blogs. Das wäre eine Chance gewesen, bei dem Thema wirklich neue Akzente zu setzten. Doch diese Chance vergeben Kramp und Weichert. Das Buch aus dem Verlag Hofmann & Campe hat rund 300 Seiten und kostet 20 Euro.

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