Während die neue Linkspartei in Umfragen momentan bei 9 Prozent liegt wäre die NPD froh, wenn Sie bei der Bundestagswahl noch drei Prozent erreichen würde.
Vor ein paar Monaten sah es für die rechten Parteien noch deutlich besser aus. Durch eine „nationale Volksfront“ von NPD und DVU wollte man den Einzug in den Bundestag schaffen. Die neue Konkurrenz von links könnte jetzt einen Strich durch die Rechnung machen. Grund genug für die Parteivorsitzenden der Rechtsparteien einen Sonderwahlkampf Ost zu starten. Auf Plakaten mit Oskar Lafontaine und Erich Honecker fragt die NPD „Alles schon vergessen?“. Die Rechten haben Grund genug auf die neue Linke sauer zu sein. Nicht nur die Wähler, sondern auch die Sprüche wurden übernommen. Das Lafontaine mit dem Wort „Fremdarbeiter“ Wahlkampf macht ist nur ein Beispiel. Im Gegensatz zu Lafontaine setzte die NPD das Wort auf ihren Plakaten immerhin in Anführungszeichen.
Neben der Linkspartei hat man auch mit mangelnder Aufmerksamkeit zu kämpfen. Ein Zeichen von Hilflosigkeit sind die Versuche sich in Talkshows zu klagen, an Rededuell zwischen dem Saarbrücker NPD Kandidaten Marx und Lafontaine wird des nicht geben, der Wunsch verhalte ohne Antwort der Linken.
Und auch in den eigenen Reihen hat das NPD-DVU Bündnis zu kämpfen. Die Jungen Nationaldemokraten kritisieren die Verbindung mit der NPD als „Nationales Spießertum“. Die NPD hat nach Angaben Ihrer Jugendorganisation den Charme für junge Anhänger verloren, ein Vorwurf den man in der Parteispitze vehement dementiert. 200.000 CD’s mit rechtsradikalen Liedern sollen an Schulen verteilt werden und junges Potential mobilisieren.
Was vor ein paar Monaten noch alles gut aussah scheint sich jetzt um 180 Grad zu wenden. Wenn Lafontaine „Von einem neuen Gespenst“ spricht, so ist es vor allem Deutschlands Rechte die vor Ihm zittert. Etwas, was bis vor kurzem keiner für möglich gehalten hat ist eingetreten. Die Linkspartei spricht genau die Wähler an, die die Zielgruppe der NPD waren. „Menschen, die autoritär denken und glauben, Abschottung könne Deutschlands Probleme lösen. Also Rechte, die links wählen.“, dies fand die Uni Bielefeld in einer Untersuchung heraus.