Wikipedia definiert die „Damen in Weiß“ (las damas en blanco) als eine Gruppe kubanischer Frauen, die sich für die Beachtung der Menschenrechte in ihrem Heimatland einsetzen. „Sie besteht aus Gattinnen und Familienangehörigen von „politischen“ Häftlingen. Sie begeben sich jeweils vor ihren gemeinsamen Aktionen zur Messe. Sie treten in weißer Kleidung auf und tragen oft Fotos von inhaftierten Angehörigen in ihren Umzügen mit.“
Wer unterstützt den Protest?
Die Meinungen über diese Angehörigen weichen allerdings in der Bevölkerung und in den Regierungsberichten zuweilen wesentlich von der Argumentation und den Kommentaren der „Damen in Weiß“ ab. Scheinbar handelt es sich bei den meisten Angehörigen nicht um „politische“ Häftlinge, sondern um Verurteilte für gemeinrechtlich begangene Delikte. Auch konnte bei diesen eine enge Verbindung zu USAID, dem Interesse-Bureau der Vereinigten Staaten in Havanna festgestellt werden.
Die Gruppierung der „Damen in Weiß“ wurde im Jahr 2003 gegründet und zählt weniger als hundert Mitglieder. Sie mussten einräumen, dass sie 2010 für eine ihrer Aktionen in Miami vom Terroristen Luis Posada Carriles finanziell unterstützt wurden. (Carriles hat unter anderen Terrorakten ein kubanisches Flugzeug mit jungen Sportlern explodieren lassen, wobei über 70 Personen umkamen). Sie gaben sich 2005 als Regierungsopponenten aus und erhielten den Sacharov-Preis der Europäischen Union für Meinungsfreiheit, im gleichen Jahr den Freiheitspreis Pedro Luís Boitel. 2008 folgte der Human Rights First-Preis einer Nordamerikanischen ONG.
Unsere Information gilt als Folge der Aktion einer Gruppe der „Damen in Weiß“ während der Verwüstung von Santiago de Cuba durch den Hurrikan „Sandy“ am vergangenen 11. November. Gemeinsam besuchten Sie die Messe und verwandelten am Ausgang derselben das Atrium der Kathedrale in Santiago de Cuba in ein öffentliches Pissoir, was für die Katholiken als schändende Entweihung des Ortes gilt! Anschließend organisierten sie einen Spaziergang durch den Zentralpark und schrien im Sprechchor „Freiheit“ und „Demokratie“.
Davon zirkulieren heute in der Stadt Fotos und erscheint im Internet ein Videofilm aus dem Handy eines zufälligen Passanten, der den Massenauftritt des kollektiven Urinierens der „Damen in Weiß“ festhielt.
Umfrage: Was sagen die Kubaner zu dieser Art des Protestes?
Rafael Alvarez Lambert, Medizinstudent im 10. Semester: „Die von den „Damen in Weiß“ jeweils besuchten Freiheitsmessen scheinen eher einer politischen Absicht zu gehorchen, denn viele von ihnen haben gar keine inhaftierten Männer. Es besteht jedoch kein Zweifel darüber, dass sie vom Interesse-Bureau der USA in Havanna finanziert werden. Sie versuchen Missstimmung zu machen, und das Bestehen von Dissidenten im Städtegebiet von Santiago de Cuba vorzutäuschen. Der Ausspruch von Jesus Christus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ kann bei weitem nicht für diese politisch gefärbten Aktionen nach ihren Messebesuchen angewendet werden.“
Lelys Argelio Martínez, Tontechniker beim Fernsehen: „Diese „Damen in Weiß“ behaupten, sie seien bei zahlreichen Gelegenheiten geschmäht und beleidigt worden, was sie nicht zu ihrer Verteidigung hätten beweisen dürfen. Ich habe sie gesehen und festgestellt, dass sie von der Polizei des Innenministeriums beschirmt wurden, damit ihnen die aufgebrachte Bevölkerung nichts tun konnte und keine tragischen Vorkommnisse aufkamen. Ich mache keine Politik, erkläre lediglich was ich selbst gesehen habe. Die katholischen Kirchen werden von ihnen benützt, um die Aufmerksamkeit auf sie und den Videofilm zu ziehen. In Tat und Wahrheit ist an den „Damen in Weiß“ kein einziger katholischer Faden!“
Yurisnay León, Psychologiestudent: „Das kubanische Volk wünscht im Frieden gelassen zu werden. Wir bauen an unserer eigenen Zukunft. Da geht es gegen das Evangelium. Man will die Tempel nicht von solchen Spezies missbrauchen lassen. Das zeigt die Ernsthaftigkeit in der Ausübung des christlichen Bekenntnisses, „die Welt“ nicht in ihre Heiligtümer einzulassen. Und solche Widerstände werden mit Verachtung und Spott quittiert.“
Mariela Garcia Plá, Hausangestellte: „Ich habe die „Damen in Weiß“ bei ihren Einkäufen beobachtet und wie sie sich mit ihren Dollars aufspielten. Woher nehmen sie diese? Wer bezahlt sie? Es besteht kein Zweifel, sie erhalten Geld von der Mafia aus Miami. Ich sage bewusst MAFIA, denn in Gruppierungen, die dort wurzeln, befinden sich Meuchelmörder, Terroristen, Söldner, Schergen der Diktaturen, die bis zur Revolution herrschten. Auch Diebe des kubanischen Volksvermögens womit sie verschwanden.“
Ciro García, Rentner, Ex-Universitätsprofessor: „Dieser Videofilm und die zirkulierenden Fotos zeigen die wahre Gesinnung und die Interessen der zu Unrecht genannten „Damen in Weiß“. Weiß ist lediglich die Farbe ihres Anzugs. Unsere Stadt erholt sich mühsam von den Folgen des Hurrikans „Sandy“. Ich habe nichts von einem Politiker an mir, bin lediglich ein Städter, der selber überlegen kann. Vor kurzem las ich in Wikipedia was Hebe de Bonafini, die Präsidentin der argentinischen Vereinigung der Menschenrechtler, „Madres de Plaza Mayo“, ausdrückte. Sie verneint jede Parallele zwischen den beiden Menschenrechtsgruppen: „Die sogenannten „Damen in Weiß“ verteidigen den USA-Terrorismus, die Madres de la plaza mayo hingegen sind das Symbol der Liebe zu unseren, von den USA auferlegten Tyrannen, ermordeten Söhnen.“
Gilbert Cintra, Student: „Diese „Damen in Weiß“ tragen Markenkleider, versuchen die unterschiedlichsten Meinungen zu bilden, missbrauchen Kinder als Statisten zum Füllen ihrer Umzüge, sollten jedoch ehrlich sein und die Realitäten vertreten und schließlich nicht beim näher Hinschauen den Eindruck erwecken, mit dem Feind unseres Volkes zu kollaborieren, dessen Regierung unser Land in der Wirtschaftsblockade festhält.“