Volker Kauder. Foto: Landwehr.
Volker Kauder. Foto: Landwehr.

“Ich habe immer gewusst, dass die FDP ein selbstbewusster und nicht immer einfacher Partner ist”

 

Volker Kauder. Foto: Landwehr.

Bier hat etwas mit Volksnähe, Gemütlichkeit und Gemeinschaft zu tun. Für viele von uns ist gerade im Sommer der Biergarten eine der schönsten Einrichtungen. Ja, ich war während des Studiums Bierfahrer bei der Bilger Brauerei in Gottmadingen, die es leider nicht mehr gibt.

Der Start und die Arbeit der Großen Koalition wurden in der Öffentlichkeit als nicht sehr gelungen wahrgenommen. Hat sich die Zusammenarbeit mit der FDP anders gestaltet als Sie sich dies gedacht hatten?

Ja, die Christlich Liberale Koalition muss für ein anderes Bild in der Öffentlichkeit sorgen. Ich habe immer gewusst, dass die FDP ein selbstbewusster und nicht immer einfacher Partner ist. Ich freue mich aber über diese Koalition und arbeite mit der FDP gut und gerne zusammen. Und auch in Baden-Württemberg wünsche ich mir die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit nach der Landtagswahl im nächsten Jahr.

Vor einigen Tagen haben Sie gesagt, dass Sie sich als konservativer Christ in der CDU unter Merkel pudelwohl fühlen. Viele Mitglieder vermissen jedoch das klare konservative Profil der Partei. Ist das nur ein Problem bei der Wahrnehmung, oder hat sich die Partei tatsächlich verändert?

Die CDU macht Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes. Das C ist also das entscheidende Markenzeichen und nicht das K wie Konservativ. Ich würde mir deshalb wünschen, dass wir viel mehr über das C als über das K reden. Mit dem christlichen Menschenbild können wir auch bei jungen Menschen punkten. Und wer das konservative Profil vernach-lässigt sieht, ist aufgerufen, zu erklären, was er unter dem Konservativen versteht. Ich zum Beispiel bezeichne mich als einen konservativen Christen, der beispielsweise in der Familienpolitik für Wahlfreiheit eintritt.

Ich bin für Ganztagseinrichtungen, aber auch dafür, dass diejenigen, die ihre Kinder in den ersten Jahren zu Hause betreuen, ebenfalls mit Respekt behandelt werden.

Als Fraktionsvorsitzender sitzen Sie an einer wichtigen Scharnierstelle. Außerdem sind Sie ein enger Vertrauter der Kanzlerin. Wenn Sie etwas an Angela Merkel ändern könnten, was wäre das?

Angela Merkel ist eine starke Kanzlerin mit der ich wirklich gerne zusammen arbeite. Wir versuchen, Geschlossenheit in unseren Reihen zu erzeugen. Denn in der Geschlossenheit liegt ein Teil des Erfolgsgeheimnisses. Und deshalb gebe ich Ratschläge nicht öffentlich, denn ein Ratschlag ist nur dann wirklich gut, wenn er vertraulich stattfindet.

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