Fast zwei Millionen Baden-Württemberger seien in sozialen Netzwerken im Internet aktiv, so schreibt es eine Agentur in ihrer Broschüre, in der sie ihre Leistungen anpreist.
„Mit einer Facebook- und Twitter-Seite können Sie als Politiker daran teilhaben. Lernen Sie nicht nur Ihre Wähler kennen, lernen Sie einander kennen und machen Sie potentielle Wähler zu Ihren Anhängern“, heißt es dort. Spätestens seit dem Wahlkampf von Barack Obama legen auch deutsche Parteien immer mehr Wert auf ihre Aktivitäten im Netz. Im Landtagswahlkampf wirkt das bei vielen wie eine lästige Pflicht: Während bei Twitter mit dem Hashtag #mappus das Thema Kernkraft diskutiert wird twittert der Spitzenkandidat der CDU nur über den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst.
Übersicht:
CDU | FDP | Grüne | SPD |
Stefan Mappus | Ulrich Goll | Winfried Kretschmann | Nils Schmid |
Facebook: 5000 Freunde2505 Likes
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Facebook: -61 Likes | Facebook: -716 Likes | Facebook: 2345 Freunde1015 Likes |
Twitter:
s_mappus: 4 Following 32 Followers
Stefanmappus: 27 Following 348 Followers
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Twitter:
Parteiaccount FDPBW:
23 Following 909 Followers
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Twitter:Parteiaccount GrueneBW:
1292 Following 2846 Followers |
Twitter:103 Following
378 Followers |
Stand: März 2011
Die CDU
Die CDU hat ihren Spitzenkandidaten Stefan Mappus in die sozialen Netzwerke geschickt. Bei Facebook ist er, neben der Seite der Landespartei, vertreten. Außerdem gibt es ein Twitterprofil des Ministerpräsidenten. Das Mappus hier selbst twitter komme selten vor, häufig fehle die Zeit, so ein Specher der CDU. „Im Grunde ist dort unmittelbar er dahinter stehend“, bemüht sich CDU-Pressesprecher Mair am Tinkhof um Authentizität. Ansonsten ist das Thema Online eine Querschnittsaufgabe bei den CDU-Mitarbeitern. „Die Befütterung mit Inhalten läuft über die Geschäftsstelle.“ Neben den Profilen wirbt die CDU im Wahlkampf mit klassischen Banneranzeigen auf anderen Onlineportalen für die Seite der Landespartei. Unregelmäßig wird auch ein Newsletter verschickt. Außerdem gibt es auch einen internen Verteiler für Kandidaten und Funktionsträger. Manchmal wendet sich auch der Spitzenkandidat per Mail an diese Gruppe. Wann das passiert? „Wenn es ein Ereignis gibt, das uns hinreichend wichtig ist, um es auf die Art zu bedienen“, führt Mair am Tinkhof aus.
Insgesamt mangelt es der CDU und ihrem Spitzenkandidaten an Aktualität im Netz: Selbst Tage nach der Atomkatastrophe in Japan ist dort über die Auswirkungen und Pläne der CDU kein Wort zu lesen, an Dialogmöglichkeiten mangelt es ebenfalls.
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